Die Grünkohl-Saison hat begonnen

Gerade in Norddeutschland ist die Kohlfahrt sehr beliebt. Dort wird nach dem Teebeutel-Weitwurf und Kartoffelhockey am liebsten "Kohl mit Pinkel" gegessen. In New York ist das Gemüse sogar ein richtiger Szenesnack. Auch Michelle Obama liebt Grünkohl. Was sollte man noch über Grünkohl wissen? Hier ein paar Fakten:

Einige Wissenschaftler meinen, dass der Mittelmeerraum das Ursprungsgebiet des Grünkohls sei und dort vermutlich weniger den spanisch-afrikanische Bereich. Die Römer werden für den Export nach Mitteleuropa verantwortlich gemacht. Bundesweit wird Grünkohl (gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse) heute nur auf 1000 Hektar angebaut, vor allem in NRW und Niedersachsen. Das Gemüse wird unter anderem auch Braunkohl oder Krauskohl genannt und ist besonders reich an Vitamin C. Darüber hinaus enthält er etliche Substanzen, die angeblich Krebs hemmen sollen oder den Cholesterinspiegel senken können. Auch Veganer und Laktose-Intolerante schätzen das Gemüse, da es zum Beispiel mehr Kalzium als Milch enthält.

Im Norden von Deutschland geht dem winterlichen Grünkohlessen in Gesellschaft traditionell eine „Kohlfahrt“ (oder auch "Kohltour" genannt) voraus. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Wanderung durch die Natur, an dessen Ziel der Gasthof steht, in dem anschließend das Essen serviert wird. Die Teilnehmenden vergnügen sich während des Ausfluges mit Geländespielen wie Boßeln oder Klootschießen. Nicht fehlen darf natürlich ein Bollerwagen, der üblicherweise mit ausreichend alkoholischen Getränken ausgestattet ist. Der Grünkohl wird dann meistens (besonders in der Gegend um Bremen und Oldenburg) mit einer Pinkelwurst serviert. "Pinkel" bedeutet ursprünglich wohl "zusammengedrängte Masse" oder "kurzer, dicker Gegenstand". Dabei handelt es sich um eine eine geräucherte Grützwurst, die vor allem aus Speck, Schinken, Schweineschmalz und Hafergrütze besteht.

Auch in den USA ist "Kale" - die englische Bezeichnung für Grünkohl - ein Szenesnack. Promis mischen sich Grünkohl gerne in ihren Smoothie, weil es der Entgiftung des Körpers dienen soll. In New York steht der Grünkohl sogar auf vielen Speisekarten und wird dort als Salat, auf Brot oder mit Nudeln serviert. Und die derzeitige First Lady, Michelle Obama, schwört sogar auf Grünkohl-Chips.

Und seid ihr nun hungrig geworden? Hier könnt ihr nach einem Grünkohl-Bauern in der Nähe suchen:

www.mein-bauernhof.de/kategorie/gemuese/gruenkohl/

Quelle: sueddeutsche.de

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