Was ist das besondere an Schwäbisch-Hällischen Landschweinen?

Wenn es um höchste Qualität bei Schweinefleisch geht wird zumeist das Schwäbisch-Hällische Landschwein genannt. In der Region um Schwäbisch-Hall ließen sich die Schweine besonders gut ansiedeln, daher auch der Name. Doch was macht diese Rasse so besonders?

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein, liebevoll auch Mohrenköpfle genannt, ist eine alte Hausschweinrasse mit Verbreitungsschwerpunkt im Nordosten Baden-Württembergs. Charakteristisch sind neben dem schwarzen Kopf und Hinterteil die großen Schlappohren.

Diese besondere Hausschweinrasse entstand im 19. Jahrhundert durch die Einkreuzung chinesischer Sattelschweine (genauer: aus dem chinesischen Jinhua-Schwein) in süddeutsche Landschweine. Der württembergische König Wilhelm I. wollte damit die Landwirtschaft fördern. Anfang der 60iger Jahre ging die Nachfrage jedoch wieder zurück und die Schwäbisch-Hällischen Landschweine wären sogar fast ausgestorben. Grund war der Wunsch der Verbraucher nach magerem Fleisch. Mit nur sieben übrig gebliebenen reinrassigen Mutterschweinen und einem Eber begangen engagierte Landwirte 1984 eine neue Zucht.

Sorgfältig ausgewähltes Futter aus der Region, eine natürliche Aufzucht und der Verzicht auf Masthilfsstoffe ergeben ein vorzügliches, gut marmoriertes Fleisch. Die Fleischqualität ist so außergewöhnlich gut, dass der Begriff „Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch” im Jahre 1998 durch Beschluss der EU-Kommission sogar unter EU-weiten Schutz gestellt wurde, ähnlich wie bei den bekannten Premium-Produkten „Parma-Schinken”, „Cognac” oder „Champagner“. Außerdem hat Slow Food das Schwäbisch-Hällische Landschwein als Passagier der Arche des Geschmacks aufgenommen, ein Projekt für den Schutz von regional wertvollen Lebensmitteln, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden.

Auch auf Mein-Bauernhof.de haben sich schon einige Landwirte registriert, die diese schöne Hausschweinrasse züchten. Zwischen Bielefeld und Paderborn liegt zum Beispiel der Hofladen am Bergarten. Seit fünf Generationen halten die Petigs durchgängig Schwäbisch-Hällische Schweine auf der Weide mit viel Auslauf auf Strohboden. Auch Hof Siele in Olpe mit dem Motto "Leckeres vom Land" züchtet seit Kurzem diese Schweinerasse.

Quelle Bild: www.hofladen-bega.de

Alle Artikel anzeigen